Schwächen erkennen - Ursachen ermitteln

Nicht jedes Kind, das Probleme in der Rechtschreibung hat, ist Legastheniker.

Nicht jedes rechenschwache Kind leidet unter einer Dyskalkulie. Die Schulschließungen während der Coronazeit haben bei den Grundschülern zu

den festgestellten erheblichen Leistungsdefiziten beigetragen (vgl. PISA-Studie 2022, IGLU). Den Kindern, die in dieser Zeit eingeschult wurden, fehlt mindestens ein Jahr Unterricht in den Grundfertigkeiten. Für die anderen Grundschüler bedeutete der Unterrichtsausfall, dass sie ihre Kenntnisse nicht ausreichend vertiefen konnten. Auch an den weiterführenden Schulen haben sich die coronabedingten Unterrichtsausfälle bemerkbar gemacht. Und angesichts des andauernden Lehrermangels ist hier auch keine Besserung der innerschulischen Lehr- und Lernbedingungen in Sicht.

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, bei denen im Rahmen innerschulischer Tests große Defizite im Bereich des Lesens, Schreibens und Rechnens festgestellt wurden und werden, ist daher enorm angestiegen. Es handelt sich aber nicht in allen Fällen um das Vorliegen einer Legasthenie/Dyskalkulie im Sinne der ICD-Norm 10, F80. Wir sprechen dann von einer erworbenen Lernschwäche (Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche). Die Defizite sind zumeist einem Trainingsrückstand geschuldet. Hier können oft innerschulische Förderungen - auch in Gruppen - eine Verbesserung bringen.

Warum eine differenzierende Diagnostik?

Eine andere Förderung benötigen allerdings diejenigen Kinder, die unter einer Legasthenie oder Dyskalkulie leiden. Eine Leistungsschwäche, die ihre Ursache im Bereich differenzierter Wahrnehmung hat, ist zumeist dann anzunehmen, wenn eine signifikante Diskrepanz zwischen den sonstigen kognitiven Fähigkeiten und den Schwierigkeiten zum Erlernen der Grundfertigkeiten vorliegt. Nicht zwingend ist, dass diese Kinder durch eine aufwendige Testreihe geschoben werden müssen. Auch die innerschulischen Testergebnisse (Hamburger Schreibprobe; Heidelberger Rechentest, Zürcher Lesetest) geben bereits wichtige Hinweise auf die Ursachen. Eine qualifizierte Fehler-/Symptomanalyse erlaubt ebenfalls eine Differenzierung bei den Ursachen. Auf unseren Fachseiten haben wir zusammengestellt, welche Funktionen betroffen sein können und welche Auswirkungen diese Defizite auf das Erlernen der Grundfertigkeiten haben.

• Legasthenie (Link)

• Legasthenie und Fremdsprachenerwerb (Link)

• Dyskalkulie (Link)

Eine umfassende Diagnostik, die auch einen Intelligenztest einschließt, ist dann sinnvoll und notwendig, wenn es um die Gewährung eines Nachteilsausgleichs geht. Das ist in den weiterführenden Schulen relevant. Eine solche Diagnostik muss von dafür ausgebildeten Psychologen / Psychotherapeuten durchgeführt werden. Wo es qualifizierte und kostenfreie Diagnosemöglichkeiten gibt, haben wir auf unsere Seite mit wichtigen Links zusammengestellt.

Warum eine spezielle Unterstützung / Förderung?

Oft haben die Misserfolgserlebnisse schon dazu geführt, dass die Kinder resigniert haben. Sie leiden. Sie wollen nicht mehr in die Schule. Sie verlieren an Selbstvertrauen. Vorrangig ist daher das Verständnis für die besonderen Schwierigkeiten. Kinder mit Schwächen im Lesen, Schreiben oder Rechnen sind nicht dümmer als andere Kinder. Sie können die Grundfertigkeiten erlernen. Sie brauchen dafür mehr Zeit, differenzierte Lern- und Übungsstrategien sowie mehr Wiederholungen.

Lehrerinnen und Lehrer melden uns zurück, dass innerschulisch zumindest im Rahmen der aktuellen personellen und finanziellen Ausstattungen der Schulen kaum zusätzliche spezielle Förderangebote für Schüler mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie stattfinden können. Als außerschulische Einrichtung kooperieren wir daher mit Schulen.

Wir bieten Förderunterricht

- durchgeführt von qualifizierten Fachkräften

- ausschließlich in Einzelförderung

- mit individuell erstellten Arbeits- und Lernmaterialien

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